Bürgersolarpark Ainring

Projekt der Gemeinde Ainring und der VR Energiegenossenschaft Oberbayern Südost eG

Status-Quo zur regionalen Energiewende

Die Herausforderungen der Energiewende sind riesig: Neben der Versorgungssicherheit zu bezahlbaren Preisen und der Einhaltung der Klimaziele geht es mittlerweile vor allem darum, die Abhängigkeit von Energieimporten zu reduzieren und zugleich die regionale Wertschöpfung zu erhalten. Transparenz, Bürgerbeteiligung und örtlicher Bezug sind wichtige Voraussetzungen für das Gelingen der Energiewende.

Mit der "Zeitenwende" hat sich die Interessenlage massiv verschoben. Waren es in der Vergangenheit die Themen "Klimawandel", "Umweltverschmutzung"
und "Nachhaltigkeit", die im Zusammenhang mit den Erneuerbaren Energien genannt wurden, so sind jetzt die treibenden Themen "Energiesicherheit", "Standortsicherung für die Wirtschaft" und "Wertschöpfung vor Ort". Nicht nur reden, sondern handeln ist also das Gebot der Stunde.

Der Landkreis und die einzelnen Kommunen im Berchtesgadener Land haben sich 2014 mit dem Energienutzungsplan das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 mind. 80 Prozent des Strombedarfs aus regionalen erneuerbaren Energiequellen zu decken.
https://www.lra-bgl.de/lw/umwelt-natur/energie-klimaschutz/energienutzungsplan

Im gesamten Berchtesgadener Land werden lt. den letzten verfügbaren Zahlen aus dem Jahr 2021 erst 36 Prozent mit regionalen Erneuerbaren Energiequellen erzeugt. Im Bereich Wärme befindet man sich noch weiter vom angestrebten Ziel entfernt.

Die Gemeinde Ainring ist hier bereits einen Schritt weiter. Laut diesen Zahlen werden dort 46 Prozent mit regionalen Erneuerbaren Energiequellen erzeugt. Der größte EE-Anteil kommt mit 26 Prozent aus der Wasserkraft.

Nachdem im Berchtesgadener Land der Bau von PV-Freiflächenanlagen bisher kaum vorangetrieben wurde, macht sich die Gemeinde Ainring nun mit einem Bürgersolarpark auf den Weg. Der Gemeinderat hat im Juli 2023 die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans und die Änderung des Flächennutzungsplans beschlossen. Damit schreiten die Planungen für das wichtige Projekt einer nachhaltigen Stromerzeugung in der Kommune voran. Mit dem neuen Bürger-Solarpark steigt der Anteil nochmal um 11 % auf dann 57 Prozent.


Gemeindeindividuelles Konzept für den Ausbau der erneuerbaren Energien

Die Mitarbeiter in der Gemeindeverwaltung haben in einem ersten Schritt als Bestandteil des im Aufbau befindlichen gemeindlichen Klimaschutzkonzeptes ein umfangreiches und detailliertes Konzept für den Ausbau der erneuerbaren Energien angefertigt. Nach dem Motto: So viel Photovoltaik auf's Dach wie möglich, so viel Photovoltaik im Freiland wie nötig wurden zunächst sämtliche gemeindlichen Gebäude untersucht und soweit möglich und sinnvoll in das Konzept integriert.

Bei folgende Gebäuden, welche bis dato noch nicht mit einer PV-Anlage bebaut sind, wird die Installation einer entsprechenden Anlage vorangetrieben:

  •  Lehrerwohnhaus in Thundorf
  •  Schule in Thundorf
  •  Mehrzweckanbau in Thundorf
  •  Haus der Kultur und Kindergarten in Ainring
  •  ehemaliges Feuerwehrhaus in Ainring


Das Potential dieser Dachflächen wird auf insgesamt ca. 160 bis 170 kWp geschätzt. Damit wurde schnell klar, dass die PV-Dachanlagen zwar einen wichtigen Baustein für die regionale Energiewende darstellen und jedes Dach soweit möglich auch mit einbezogen werden muss - allerdings allein mit den Dächer in der Kommune die notwendigen Ausbaukapazitäten bei weitem nicht erreicht werden können!

Daher hat sich die Gemeinde in einem zweiten Schritt mit der Möglichkeit befasst, ob es geeignete und verfügbare Grundstücke für eine Freiflächen-PV-Anlage im Gemeindegebiet gibt. Hierzu wurde das gesamte Gemeindegebiet detailliert nach den Vorgaben des Bauministeriums und der Regierung von Oberbayern untersucht und alle Ausschluss- und Restriktionskriterien nach den entsprechenden Vorgaben untersucht:

  • Landschaftsschutzgebiete
  • Vogelschutzgebiete
  • Vorbehaltsgebiete Bodenschätze
  • landschaftliche Vorbehaltsgebiete
  • u.v.m.


Anschließend wurde diese Restfläche auf die geeigneten Standorte gemäß der Hinweise des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr eingegrenzt

  • Trassen entlang größerer Verkehrsstraßen
  • Lärmschutzeinrichtungen
  • Sonstige durch Infrastruktur-Einrichtungen veränderte Landschaftsausschnitte, z.B. Hochspannungsleitungen
  • Flächen ohne besondere landschaftliche Eigenart, insbesondere in Lagen ohne Fernwirkung
  • Stromnetz-Tauglichkeit zum Abtransport der erzeugten Energiemengen

Nach diesen zielgenauen Eingrenzungen hat sich im Gemeindegebiet die Fläche im Nordosten von Mitterfelden in der Nähe des ehemaligen Brunnengrundstücks (südlich der Kiesabbaufläche bei Schiffmoning) neben wenigen anderen Flächen als geeignet herausgestellt. Die Wiese liegt direkt an der Bahnlinie Freilassing - Berchtesgaden, ist durch Infrastruktur-Einrichtungen bereits vorbelastet und die für die Einspeisung so wichtige Stromtrasse zur notwendigen Stromeinspeisung läuft direkt über dem Grundstück.

Die gemeindliche Untersuchung deckt sich mit der im Entwurf vorliegenden Raumwiderstandskarte der Regierung von Oberbayern. Daraus lässt sich zielgenau ablesen, dass es sich bei der Antragsfläche um einen geeigneten Standort handelt.


Technische Eckdaten zum geplanten Bürger-Solarpark


Bürger-Informationsabend der Gemeinde und der VR EnergieGenossenschaft zur Vorstellung des Bürger-Solarparks Ainring-Mitterfelden

Im Rahmen eines Bürger-Informationsabends am Donnerstag, den 12. Oktober 2023 im Haus der Kultur informierten Bürgermeister Martin Öttl, Bauamtsleiter Thomas Fuchs und die beiden Vorstände der Energiegenossenschaft Albert Pastötter und Norbert Zollhauser die knapp 200 interessierten Bürgerinnen und Bürger über die Planungen zum Bürger-Solarpark.
https://www.vrenergie.de/ueber-uns/aktuelles.html


Rahmendaten zur heimischen VR EnergieGenossenschaft Oberbayern Südost eG

Genossenschaften sind das geeignete Modell für die Umsetzung der regionalen Energiewende und die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort.
Wie keine zweite Rechtsform bieten Genossenschaften niedrigschwellige finanzielle und organisatorische Teilhabe mit echter Bürgerbeteiligung. Energie-
genossenschaften leisten einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg und Akzeptanz der regionalen Energiewende und sind der zentrale Erfolgsfaktor für das Erreichen der bayerischen Klimaziele und die Beschleunigung der Energiewende.

Nach diesem Grundsatz Nicht nur reden, sondern handeln agiert die VR EnergieGenossenschaft Oberbayern Südost eG in ihrem klar abgesteckten Geschäftsgebiet in den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein seit mittlerweile dreizehn Jahren außerordentlich erfolgreich und ist mehr als nur ein herkömmlicher Energieerzeuger. Vor allem die hohe Wertschöpfung von EE-Anlagen in der heimischen Region zu halten war ein wichtiger Antrieb bei der Gründung der Genossenschaft im Jahr 2010.

Regionale Wertschöpfung: Dividenden
Die jährliche Dividende bemisst sich an den Jahresüberschüssen der Genossenschaft und betrug in den vergangenen Jahren vier Prozent. Seit Gründung wurden 1,3 Millionen Euro an Dividenden ausgeschüttet. Zum Jahresende 2023 waren 822 Bürgerinnen und Bürger, Firmen und Kommunen an der Genossenschaft beteiligt. Mit deren Geschäftsguthaben in Höhe von 5,5 Millionen Euro – ergänzt um Fremdkapital der heimischen VR Bank – konnten Projekte im Gesamtwert von über 20 Millionen Euro realisiert werden. Hierfür wurden fast ausschließlich regionale Firmen und Unternehmen beauftragt und damit unsere heimische Wirtschaft gestärkt.

Regionale Wertschöpfung: Steuern
Je erfolgreicher die Genossenschaft wirtschaftet, umso mehr profitieren auch die Kommunen und die staatlichen Institutionen. Seit Gründung hat die Energiegenossenschaft über 1,0 Million Euro an Gewerbe- und Körperschaftsteuern überwiesen. Hauptprofiteur sind jeweils die Kommunen, in denen die PV-Anlagen installiert sind und damit indirekt die jeweiligen Einwohner dieser Gemeinden.

Regionale Wertschöpfung: Rücklagen
Zu einem stabilen Unternehmen gehört auch ein starkes Fundament. Diese Basis hat die Genossenschaft über bilanzielle Rücklagen in Höhe von mehr als 800.000 Euro ebenfalls eindrucksvoll gelegt. Gerade in Zeiten steigender Zinsen ist dies die Grundlage, um auch zukünftig die Energiewende vor Ort unbürokratisch und auf direktem Wege voranbringen zu können.

Wir können uns weiterhin von wenigen großen Investoren abhängig machen oder unsere eigenen Energieprojekte mit echter Bürgerbeteiligung und echter regionaler Wertschöpfung voranbringen. Der EE-Ausbau wird kommen – es liegt an uns, wer davon profitiert.

Die VR EnergieGenossenschaft Oberbayern Südost eG bietet allen Ainringer Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich finanziell am geplanten Bürger-Solarpark nordöstlich von Mitterfelden zu beteiligen. Wie Bürgermeister Öttl in seiner Rede bei der Projektvorstellung sagte: "Ich persönlich erachtete eine Genossenschaft als die ideale Gesellschaftsform, denn in den vergangenen Jahren - und die waren beileibe nicht rosig - wurden sehr gute Renditen erzielt. Was will man mehr?".
Weitere Infos finden Sie unter www.vrenergie.de.


Rahmendaten zur Bürgerbeteiligung

Wollen Sie die regionale Energiewende zusammen mit uns mitgestalten und indirekt davon profitieren?

  • Unternehmerische Beteiligung (keine Einlagensicherung u.ä)
  • Dividende in den letzten Jahren = ~4,00%
  • kein Aufgeld oder Verwaltungsgebühren
  • dividendenberechtigt ab dem des Beitrittsjahr folgenden Geschäftsjahr
  • Verfügbarkeit des Kapitals: Kündigungsfrist = 12 Monate zum Geschäftsjahres-Ende
  • Beteiligungshöhe je nach Nachfrage der Bürgerinnen und Bürger (mind. 1.000 Euro | höchstens 50.000 Euro)


Interessenten, die sich an der Bürgersolar-Anlage finanziell beteiligen wollen, können sich unverbindlich auf die Warteliste aufnehmen lassen:

www.vrenergie.de/warteliste